Ein richtiger "Dorfverein" wird 55

Im Jahr 1955 beschloss eine kleine Gruppe Tischtennisbegeistester junger Leute aus Weseke einen Tischtennisverein zu gründen. In einem Abstellraum des ehemaligen Weseker Schwesternhauses wurde in beinahe jeder freien Minute trainiert.

Als Spiegerät stand Anfangs lediglich eine alte Hartfaserplatte mit einem selbst angefertigen Untergestell zur Verfügung.

Die damalige Gaststätte Becker wurde Vereinslokal und Trainigshalle. Als neuer Spielort wurde eine Nebenraum des Lokals auserkoren.

Am Anfang stand eine Hartfaserplatte mit selbst gebautem Untergestell.

Die Turnierzeit begann mit einem Paukenschlag. 1956 wurde der TTV mit 30: 2 Punkten Meister seiner Klasse. Bis in die Landesliga hinauf kletterte der junge Weseker Verein in den Folgejahren und wurde schnell überregional bekannt.

Heute spielt der TTV mit zwei Herrenmannschaften, zwei Jugendmannschaften und einer Schülermannschaft im Turnierbetrieb des Kreises Westmünsterland mit. Rund 120 Mitglieder hat der Weseker Tischtennisverein derzeit. Dabei halten viele Mitglieder dem Verein eine jahrelange Treue.

Letztes aktives Mitglieder der Gründerzeit ist Josef Heming. "Opa Jupp" steht auch heute noch - mit mittlerweile über 70 Jahren - regelmäßig an der Platte. Auch nach dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der Kreisliga hängt der Haussegen keineswegs schief.

Vielmehr fiebern die Weseker Spieler der Genesung ihrer beiden besten Spieler - Manuel Grottke und Wolfgang Schlottbom - entgegen um wieder richtig durchzustarten.

Stolz sind die Weseker auf die Entwicklung im Jungendbereich. Drei Jugendliche sind vor kurzem mit einer Seniorenerklärung ausgestattet worden, um vielleicht zusätzlich zu den Jugendspielen erste Erfahrungen in der Herrenspielklasse zu sammeln.

Andreas Leidner, 1. Vorsitzender des Vereins, sieht positiv in die Zukunft. "Es gilt, den Spagat zwischen Anspruch und Realität zu meistern. Die Integration der Jugend mit der älteren Generation läuft bei uns problemlos. Vielmehr müssen wir mit attraktiven Angeboten unsere Jungendlichen dauerhaft für den Verein begeistern. Und das ist auch für uns ein ständiger und fortwährender Entwicklungsprozess".

Der ehemalige kleine Dorfverein ist immer eine Gemeinschaft geblieben. Es gab keine falschen Eitelkeiten die das zoziale Gefüge hätten vergiften können. Beispielsweise stehen Wolfgang Schlottbom und Laurenz Janzen - deren Tischtennislaufbahn in den späten 70ern beim TTV begann - heute als Trainer an der Platte. Aus dieser Generation bleiben besonders viele Spieler dem Verein treu. Mittlerweile sind sie alle zwischen 40 und 50 Jahre alt. Das Tischtennisspielen haben sie aber nicht verlernt.

In den späten 90ern folgte der Absturz der ersten Mannschaft von der Bezirksklasse bis in die 3. Kreisklasse innerhalb weniger Jahre. So schnell es runter ging, so ging es auch wieder rauf. Im Jahr 2005 war man schließlich in die Kreisliga zurückgekehrt.